Zum Entwicklungsprozess des ehemaliges Bahnschwellenwerkgeländes fand am 13.07.2023 das dritte Bürgerforum in der ATSV-Halle statt. Dabei konnten die Bürger und Bürgerinnen wieder via Live-Stream die Veranstaltung verfolgen und auch Fragen über eine Onlineplattform stellen, die aus zeitlichen Gründen während des Forums nicht alle beantwortet werden konnten. Die noch offenen Antworten der Fachplaner, ECE Work & Life und des Marktes Kirchseeon können Sie hier nachlesen. Einzelne Meinungen, die keine konkreten Fragen darstellen, werden zur Kenntnis genommen und fließen in den laufenden Prozess ein.
Verkehr
Frage 1: Sind Schallschutzwände für die Achse Ost geplant, um das Hirtenfeld vor dem Lärm der Auffahrten zu schützen?
Antwort: Das Projekt befindet sich an einem frühen Verfahrensstand. Die vorgestellten Maßnahmen sind als eine mögliche Variante der Umsetzung zu betrachten. Die konkrete Ausgestaltung erfolgt in einem möglichen Bebauungsplanverfahren, der dann auch kleinräumigere Detailuntersuchungen beinhalten kann bzw. wird. Die Antwort ist deshalb noch offen.
Frage 2: Was passiert mit den Parkplätzen, die an den betroffenen Straßen liegen und weggenommen werden?
Antwort: Lediglich an einzelnen Punkten ist es angedacht Parkverbote vorzusehen, um Engstellen zu beseitigen.
Frage 3: Ist bei der Achse Karl Birkmaier Waldbahn ein Kreisverkehr möglich?
Antwort: Ein Kreisverkehr ist an dem Knotenpunkt Karl-Birkmaier-Straße / Waldbahn planerisch noch nicht überprüft worden.
Frage 4: PR Parkplatz Kirchseeon: hat der noch Kapazitäten, als dass dort Abnehmer im Schwellenwerk oder Arztpraxenbesucher parken könnten?
Antwort: Die Frage muss noch untersucht werden. Eigentümerin ist die Deutsche Bahn, die einer Ausweitung zustimmen müsste.
Frage 5: Aktuell parken an der Wasserburger Strasse östlicher Bereich viele Autos. Wird das weiterhin möglich sein? Wenn nicht, was ist die Alternative?
Antwort: Der Vorgang wird in einem Bauleitplanverfahren exzessiv geprüft. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die Parkplatzsituation ist in die Überlegungen mit einzubringen.
Frage 6: Zum Parkverbot in der Koloniestraße: wo sollen die Anwohner dann parken?
Der Markt Kirchseeon hat kürzlich für den Bereich der Koloniestraße einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst. Bei der Erarbeitung des Bebauungsplans wird auch Augenmerk auf die Straßensituation und das städtebauliche Umfeld und deren Charakteristik genommen werden.
Frage 7: Derzeitiger Verkehr auf der B304 wurde genannt mit 21.550 - wie passt das mit der Bebauung Schwellenwerk und Steigerung im Landkreis Ebersberg 0,82 % jährlich von 23410 Bewegungen zusammen?
Antwort: Die heutige Verkehrsbelastung auf der B 304 in der Ortslage von Kirchseeon (Analyse 2022) variiert je nach Streckenabschnitt zwischen 17.860 und 21.550 Kfz/24 h. Durch die allgemeine Verkehrszunahme (Prognosenullfall) werden diese Verkehrsmengen in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Demografische Entwicklungen, ein weiter steigendes Mobilitätsgeschehen und gesellschaftliche Veränderungen, aber auch Veränderungen beim Modal Split, dem Arbeitsmarkt und der Infrastruktur führen zu höheren Verkehrsmengen, die zwangsläufig auch die B 304 weiter belasten. Für den Prognoseplanfall 2035 steiget die Verkehrsbelastung auf 18.470 bis 23.410 Kfz/24 h an. Der Prognoseplanfall berücksichtig neben den allgemeinen verkehrlichen Entwicklungen eine angenommene bauliche Entwicklung des ehemaligen Schwellenwerksgeländes. Ausgehend von dieser baulichen Entwicklung würden etwa 7.000 Kfz/24h zusätzlich die Straßen in Kirchseeon sowie Umgebung belasten. Die Neuverkehre verteilen sich auf das innerörtliche Straßennetz (siehe auch Antwort zu Frage 12: Konzept der Erschließungsachsen). Die Verkehre verteilen sich außerdem über den Tagesverlauf mit Spitzenstunden und verkehrsärmeren Zeiten.
Frage 8: Wie hoch ist der Anteil des Schwerlastverkehrs während der Bauphase beim innerörtlichen Verkehr.
Antwort: Es ist noch nichts entschieden, aber der Markt Kirchseeon wird auf eine möglichst für die Bürger und Bürgerinnen schonende Abwicklung Wert legen. Diskutiert wird die Ver- und Entsorgung auch über ein selbständiges Baustellengleis.
Frage 9: Wo parken wir im Süden?
Antwort: Die Frage ist zu pauschal und kann deshalb nicht beantwortet werden.
Frage 10: Am Dachsberg gibt es einen Kindergarten? Welche Sicherheitsmaßnahmen sind dort vorgesehen?
Antwort: Im Bauleitplanverfahren werden nötige Sicherheitsmaßnahmen festgelegt.
Frage 11: Ist vom Verkehrsplaner betrachtet worden, ob eine Umfahrung oder eine Westanbindung sinnvoll wäre?
Antwort: Nein. Seitens der übergeordneten Behörde wird keine Realisierungschance gesehen.
Frage 12: Warum sind keine zusätzlichen Straßen zur Anbindung angedacht?
Antwort: Aus der Sicht des Verkehrsplaners sind zusätzliche Straßen nicht zu belasten; diese Auffassung wird im Bauleitplanverfahren noch einmal grundlegend untersucht.
Frage 13: Wer kommt für die Kosten der Umstrukturierung des Verkehrswegenetzes auf?
Antwort: Es werden die Erschließungsregelungen des Baugesetzbuches vollzogen; auf dieser Basis ist der Eigentümer zu veranlagen.
Frage 14: Werden alle Straßen schon vor Baubeginn ertüchtigt?
Antwort: Nein.
Frage 15: Werden die Maßnahmen an der B304 vor der Bauphase bereits getroffen werden? Wie werden Bürger entschädigt, die besonders betroffen sind?
Antwort: Nach derzeitiger Planung sollen die Maßnahmen an der B304 bevorzugt umgesetzt werden. Entschädigungen richten sich nach den gesetzlichen Bestimmungen.
Frage 16: Wie sollen die (jetzt schon überfüllten) S-Bahnen das erhöhte Personenaufkommen stemmen?
Antwort: Zuständig ist der MVV.
Frage 17: Wie soll der Baustellenverkehr durch Kirchseeon zum Schwellenwerksgelände geführt werden? Sollen die Strassen vorher ertüchtigt werden?
Antwort: Es ist noch nichts entschieden, aber der Markt Kirchseeon wird auf eine möglichst für die Bürger und Bürgerinnen schonende Abwicklung Wert legen. Diskutiert wird die Ver- und Entsorgung auch über ein selbständiges Baustellengleis.
Allgemeines
Frage 1: Warum wird derzeit Infrastruktur (hier z. B. das Schwimmbad) geschlossen, obwohl für die zukünftigen Einwohner wieder aufgebaut werden muss. Auch in Hinsicht der Attraktivität des Zuzugs!
Antwort: Das Hallenbad steht nicht im Zusammenhang mit der Frage nach der Entwicklung des ehemaligen Schwellenwerksgeländes.
Frage 2: Ist das Alters- bzw. Pflegeheim in der Gemeinde für die zusätzlichen Bürger ausreichend?
Antwort: Der Investor hat bei der Realisierung der Planung für Alters- und/oder Pflegeheimplätze zu bezahlen.
Frage 3: Finale Frage: Was haben wir davon? Ich höre nur Negatives. Mehr Verkehr, mehr Bürger, mehr Kosten, keine nennenswerten Einnahmen.
Antwort: Der Einschätzung können wir nicht folgen. Es gibt aus unserer Sicht mehr positive Stimmen als negative. Es besteht die realistische Chance, dass eine belastete Brachfläche fachgerecht saniert wird und nach den Vorstellungen des Marktes Kirchseeon und nicht nach den Vorstellungen anderer Planungsträger entwickelt wird.
